Inhalt
Was heißt systemisch?
Wir erleben uns zwar meist als sehr individuell, frei und unabhängig, doch sind wir im Alltag immer in Systeme eingebunden. Unsere Ursprungsfamilie, unsere Gegenwartsfamilie, die Partnerschaft, das Berufsfeld, der Verein, die Nachbarschaft etc.
Innerhalb solcher Systeme entstehen die verschiedensten Verhaltensdynamiken. Sie sind – je nach Kontext – hilfreich oder störend.
Systemisches Denken und der systemische Ansatz in der Therapie setzen immer voraus, dass jeder Mensch einen Grund für sein Verhalten hat und dass es von daher kein Richtig oder Falsch gibt.
Wir stellen uns dabei die Frage, ob der einzelne Mensch das jeweilige System belastet oder das System den Menschen. Die innere Haltung ist und bleibt, dass jeder Mensch, jeder Klient, jede Patientin kundig ist, d.h. über alle Ressourcen verfügt und die Lösung bereits in sich trägt.
Das klassisch psychiatrische Denken und die Eínstufung in Störungsbilder entspricht in keinster Weise dem systemischen Ansatz in der Therapie und Beratung.
In der systemischen Gesprächsführung unterstützen wir den „kundigen Menschen“ – den wir meist Klient oder Patient nennen – darin, seine Ressourcen und Fähigkeiten wieder aufzunehmen.
„Ziel des Lebens ist Selbstentwicklung. Das eigene Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen, das ist unsere Bestimmung.“ (Oscar Wilde)
Selbsterfahrung
Jede Aus- und Weiterbildung führt uns in einen eigenen Prozess, aus dem wir selbst als gereifte Menschen hervorgehen können.
So bietet diese intensive Weiterbildung an 6 Wochenenden neben vielerlei systemischem Handwerkszeug für die Gesprächsführung Raum für eigene Themen, für innere Klärung und die eigene Entwicklung.
Inhalte der Weiterbildung:
Die Weiterbildung erstreckt sich über 6 Wochenenden und wird in den Modulen 2 – 6 überwiegend aus Praxis-Übungen und den dazugehörigen Selbsterfahrungsabschnitten bestehen.
Modul 1 (20./ 21. November 2021)
- Klärung des Anliegens, Notfälle erkennen
- Respekt und Wertschätzung
- Fragetechniken, Körperhaltung und Gestiken
Modul 2 (15./ 16. Januar 2022)
- Lösungsorientierte Fragen
- Positive Konnotation und der innere Störer
- Das Vier-Ohren-Modell
Modul 3 (19./ 20. Februar 2022)
- Zirkuläres Fragen
- Ziele kleiner machen
- Was bleibt, wenn nichts geht?! eine Sicht auf das Dilemma
Modul 4 (2./ 3. April 2022)
- Übertragung – Gegenübertragung
- Deeskalation
- „Mit welcher Lösung möchten Sie heute gehen?“
Modul 5 (7./ 8. Mai 2022)
- Reflecting Team
- Arbeiten mit Hypothesen und der Wunderfrage
- Arbeiten mit dem Therapiebrett
Modul 6 (11./ 12. Juni 2022)
- Real-Life-Supervision
- mit je zwei Klienten am Vormittag und Nachmittag
- Wiederholung der Lehrinhalte an „echten“ Klienten
Das erste Modul dieser praxisnahen Weiterbildung ist einzeln buchbar, um Grundsätze der Gesprächsführung zu lernen bzw. Praxis für das Erstgespräch mit Patienten/ Klienten zu erwerben.
- Unterrichtsart
- Präsenzunterricht